Freitag, 27. April 2012

Prototype 2 Test – Mehr als nur Gemetzel?

Prototype 2_Teaser

2009 hatte Radical Entertainment das Pech, „Prototype“ zeitgleich mit „inFamous“ auf den Markt zu bringen. Das PS3-exklusive Abenteuer bekam den Großteil der Aufmerksamkeit und „Prototype“ wurde gemeinhin zur zweiten Wahl, wenn es um Superhelden-Games ging. Mit „Prototype 2“ gibt es dieses Problem nun nicht mehr – kann die Splatter-Orgie davon profitieren?

„Prototype 2“ startet vielversprechend. Im emotionalen Intro lernt ihr den neuen Hauptcharakter James Heller kennen, der als Soldat zu seiner Familie nach New York Zero zurückkehrt. Dort ist jedoch erneut der Blacklight-Virus ausgebrochen, der die Stadt bereits im ersten Teil unsicher machte. Frau und Tochter werden von Mutanten getötet und Heller findet schnell den Schuldigen: Alex Mercer, den Protagonisten aus dem ersten Teil.

Prototype 2 Low Violence Trailer (02:07)

Sein Versuch, an ihm Rache zu nehmen, geht allerdings ordentlich nach hinten los, denn Mercer infiziert ihn ebenfalls mit dem Virus. Mit den neu erlangen Superkräften macht ihr fortan die Stadt unsicher und versucht herauszufinden, wer hinter dem erneuten Virenausbruch steckt. Heller bleibt im Folgenden allerdings völlig charakterlos und schafft es lediglich wegen seiner ständig umherfliegenden F-Bomben im Gedächtnis zu bleiben.

Detailverbesserungen statt echter Neuerung

Jeder, der bereits den ersten Teil gezockt hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Ihr seid in der gleichen Stadt mit dem gleichen Virus und den größtenteils gleichen Superkräften unterwegs. Statt großer Neuerungen bietet euch Radical dafür viele Detailverbesserungen. Während ihr im Vorgänger zwar große Gegnermassen problemlos mit euren Klingenarmen zerschnetzeln konntet, waren Bosskämpfe in erster Linie frustrierende Geduldsproben. Dank einer kaum funktionierenden Kamera, fehlenden Ausweichmöglichkeiten und einer trägen Steuerung, war der Ausgang dieser Kämpfe meist von eurem Glück abhängig.

Um dem entgegenzusteuern verfügt Heller nun über die Fähigkeit, Angriffen gezielt auszuweichen und sie zu auf Knopfdruck zu blocken. Wie in „God of War“ könnt ihr dann durch richtig getimte Blocks anschließend einen Konterangriff ausführen. Das Kampfsystem ist zwar noch immer nicht auf Einzelkämpfe ausgelegt, durch diese beiden neuen Features werden sie aber wesentlich besser spielbar.

Diese regelmäßig auftauchenden Zwischenbosse sind dann auch so ziemlich die einzigen Male, in denen euch „Prototype 2“ schnelle Reaktionen abverlangt. Ansonsten gibt es die ultimative Allmachtsfantasie – Heller katapultiert sich mit einem Sprung über ganze Gebäude, zerlegt Panzer und Helikopter mit zwei Knopfdrücken und zerstört dutzende an Soldaten mit einer Handvoll Angriffen. Nichts davon ist sonderlich anspruchsvoll, Spaß macht's aber trotzdem.

Nicht sonderlich anspruchsvoll – Spaß macht's trotzdem

Dafür verantwortlich sind in erster Linie die abgefahrenen Mutationen, von denen ihr mit der Zeit immer neue freischaltet. Besonders cool sind die Tentakel, die Heller aus dem Arm sprießen: Berührt ihr damit einen Soldaten, schießen sie augenblicklich aus dem Körper eures Opfers, reißen ihn auseinander und befestigen ihn an der nächstbesten Wand. Nach einem längeren Kampf sind dann auch mal ganze Straßenzüge mit Körperteilen dekoriert. Auch in der deutschen Version ist das möglich, lediglich Zivilisten sind dort vor euren Attacken sicher.

Jede eurer Angriffsmutationen hat zusätzlich noch eine Spezialattacke. Mit den Klingenhänden ausgerüstet springt ihr dann etwa wie in X-Men Origins: Wolverine zum nächstbesten Opfer und zerteilt es in  zwei Hälften. Mit den Tentakeln zieht ihr alles in eurer Umgebung – Laternen, Autos und Menschen gleichermaßen – ruckartig zueinander und lasst alles in einer riesigen Explosion verschwinden. Heller lernt jedoch nicht nur neue Attacken, sondern verbessert auch seine Agilität und Defensive immer weiter. Bis ihr mehrere Dutzend Meter hoch springen und völlig ungestört durch die Lüfte fliegen könnt, vergehen einige Spielstunden.

Erneut werdet ihr eine Menge Zeit mit den Nebenaufgaben verbringen – die wurden im Vergleich zum Vorgänger glücklicherweise komplett überarbeitet. Dort musstet ihr noch völlig zusammenhangslose Herausforderungen bestehen, in denen ihr etwa möglichst schnell von A nach B gelangen musstet. Die Aufgaben an sich sind auch in „Prototype 2“ ähnlich aufgebaut, deren Integration ins Spiel ist jedoch wesentlich besser gelungen.


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