Mittwoch, 25. April 2012

Games Studie: Wie sehr wirst du von In-Game Sound beeinflusst?

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Die Kollegen von Gamasutra haben die Ergebnisse einer neuen Games-Studie veröffentlicht.  Unter der Ägide vom Sound-Experten Raymond Usher – u.a. verantwortlich für „Grand Theft Auto: Vice City“) – wurde die grundlegende Bedeutung von Sound in Computerspielen untersucht. Ziel dieser Untersuchung war es, die konkreten Auswirkungen von In-Game Audio auf Spieler zu messen. Die Testsubjekte mussten „Osmos“, „FlatOut“ und „Amnesia“ spielen. Registriert wurden unter anderem Herzschlag-Frequenz, Atmung, Hauttemperatur. 

Die Testgruppe bestand aus einer Gruppe von Studenten der Universität von Abertay. Voraussetzung für die Teilnahme war ein gewisser Erfahrungsgrad mit Games. Die für die Testzwecke verwendeten Spiele hatten die Studenten allerdings noch nie gespielt. Gezockt wurde auf einer großen Leinwand mit 7.1. Surround Sound. Die Messung der Vitalwerte und physischen Reaktionen übernahm ein sogenannter Bioharness.

Die  Auswahl der Spiele erscheint selbsterklärend „Osmos“, „FlatOut“ und „Amnesia“ sind wesentliche Vertreter ihrer Genres und repräsentieren sehr unterschiedliche Spielstile. Der Ablauf des Experiments verlief denkbar simpel. Vor dem Spielen befanden sich die Studenten in einer Ruhephase, um möglichst deutliche Reaktionen auf die Spielerfahrungen zu erhalten. Die drei Spiele wurden nacheinander gespielt. Der Clou der Studie: Ein Teil spielte mit Sound, der andere Teil zockte „Osmos“, „FlatOut“ und „Amnesia“ ohne Audio.

Die Ergebnisse

Und was sagt uns das jetzt? Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass – Trommelwirbel –  der Game-Sound sich stark auf die Erregungszustände von uns Spielern auswirkt. Herzschlag, Atmung etc. ziehen beim Zocken mit Sound deutlich an. Surprise, Surprise.

Interessanter ist da schon die gemessene Differenz  in unterschiedlichen Game-Genres. So ist der Unterschied bei einem weitestgehend stressfreien Spiel wie „Osmos“ weit weniger markant, als beim First-Person Horror-Game „Amnesia“, welches Soundeffekte bewusst als psychologisches Mittel einsetzt. Des Weiteren kommt Raymond Usher zu dem Ergebnis, dass man Hilfe von In-Game Sound die allgemeine Immersion eines Spiels verbessern kann.

Quelle: gamasutraQuelle: gamasutra

Warum wird dieses Wissen so selten angewandt?

Dass, liebe Forscher, wussten wir Spieler alles schon vorher. Wirklich interessant wäre hingegen die Beantwortung folgender Frage: Warum machen sich nicht mehr Entwickler dieses Wissen auch effektiv zu nutzen? Der manipulativ-suggestive Einsatz von Sound und Musik in Spielen wie „Dead Space“, die Kreation von etwas vollkommen Neuem in „Portal 2“ oder der gehirnmassierende Flow eines „Bastion“ – noch immer stellt gutes (weil bewusst eingesetztes) Sound-Design die Ausnahme dar.

Zwar erkennen auch Millionen-Produktionen wie „Battlefield 3“ die Bedeutung eines guten Sound-Designs immer mehr, oft reduziert sich die Umsetzung aber auf ein technisches Kopieren unseren Kinoerfahrungen. Dem Film haben Games aber gerade aufgrund ihrer Interaktivität und Immersion einen Schritt voraus. Dieses Potential bleibt noch immer weitgehend ungenutzt.

Welche Spiele haben Sound und Musik eurer Meinung nach wirklich gut eingesetzt?


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